Hey! Ja ja, mich gibts auch noch, entschuldige die Verspätung. Ganze fünfundzwanzig Tage habe ich euch warten lassen, so lange habe ich noch nie ausgesetzt seit dem Beginn dieses Blogs. Also. Was ist passiert? Eine ganze Menge…
Zuerst zu dem, worum es auf diesem Blog überhaupt geht: Das Reisen. Das letzte Mal, als ich geschrieben habe, war ich in San Pedro de Atacama, Chile, nun bin ich in Mendoza, Argentinien, über tausend Kilometer weiter südlich. Mendoza wird einen eigenen Beitrag bekommen, hier geht es nur um den Norden von Chile.
La Serena
Ich verliess San Pedro de Atacama an einem wie stets wolkenlosen Abend und bewunderte den Sonnenuntergang über den Anden vom Bus aus. Am nächsten Morgen erwachte ich in La Serena. Die zweihunderttausend-Einwohner-Stadt war eigentlich nur als kurzer Stop-Over zwischen San Pedro de Atacama und Valparaíso gedacht gewesen, doch mir gefiel es da so gut, dass ich einfach eine ganze Woche blieb.
Ich hab in La Serena nicht viel unternommen, sondern erneut begonnen zu Arbeiten. So war mir das bezaubernde Hostel mit gutem WiFi mitten in einem überdimensionalen Garten und die Nähe zum Supermarkt wichtiger als der etwas weiter entfernte Strand. Doch die Sonnenuntergänge waren ein Willkommener Bonus:
Valparaíso
Ein weiterer Nachtbus brachte mich dann in die farbenfrohe Sadt Valparaíso. Während es die Stadt definitiv verdient angeschaut zu werden, mit den von Street Art bedeckten Häusern, den wunderschönen Aussichtspunkten und nicht zuletzt dem eindrücklichen Hafen, hat sie mich dennoch ein wenig enttäuscht.
Mehrmals habe ich im Norden von Chile gehört, dass Valparaíso nicht die sicherste Stadt der Welt sei. „A bit sketchy“, hörte ich oft, doch trotzdem versicherten mir die Meisten die Küstenstadt sei wunderschön.
Das kann ich beides im Nachhinein genau so bestätigen, doch was ich hinzufügen möchte ist, dass die Stadt arm ist, so richtig, und das habe ich in Chile einfach nicht erwartet. Wenn du an jeder Ecke einen Strassenpenner hocken siehst der aussieht als würde er die Nacht nicht überleben drückt das die Atmosphäre schon.
Santiago
Also ging ich relativ zügig weiter nach Santiago. Die Hauptstadt Chiles ist ein ganz anderes Pflaster. Die Metropole hat über sechs Millionen Einwohner und ist moderner als jede andere Stadt, die ich bisher in Lateinamerika besucht habe.
Es gibt riesige Parks überall, wo die Leute auf Bänkchen sitzen und die herrlichen 25°C geniessen oder Frisbee auf zwischen den Bäumen spielen. Überall stehen Statuen und Monumente und in der Mitte vom Parque Buscamante gibt es sogar eine winzige öffentliche Bibliothek mit gratis WiFi.
All das kombiniert mit einer typischen Grossstadt-Atmosphäre, wo du stets mit fünfzig anderen Passanten am Fussgängerstreifen auf das grüne Männchen wartest, einer U-Bahn die dich für ein Trinkgeld in Minuten in jeden Teil der Stadt bringt und einer sehr vielfältigen Atmosphäre.
Jeder Stadtteil ist anders. Supermodern oder mit Vorstadt-Feeling, typisch Kolonial oder Touristenzentrum. Ich glaube, je nachdem wo in Santiago du deine Basis einrichtest kannst du einen sehr unterschiedlichen Eindruck von der Metropole erhalten.
Ich hab viel gelesen von wegen Santiago sei langweilig und es gäbe nichts zu sehen, doch dieses Statement könnte nicht ferner von der Wahrheit liegen.
Da gibt es zum Beispiel den Cerro Santa Lucía. Der kleinen Hügel mitten in der Stadt wurde einst von den Spaniern als Wachturm benutzt, dient heute jedoch nur noch als Aussichtspunkt und Sehenswürdigkeit.
Ein Labyrinth aus Treppen und Weglein führt den Hügel hinauf, der bedeckt ist von Statuen, Brunnen und alten Mauern und auch eine kleine Kapelle gibt es.
Ebenfalls in der Nähe befindet sich ein weiterer, etwas grösserer Hügel, der Cerro San Cristóbal. In unter einer Stunde kannst du da hochwandern und die Statue zu oberst bewundern.
Alternative führt auch ein kleines Zahnradbähnchen da hoch, doch die Wanderung lohnt sich wirklich und ist nicht so streng. Die Aussicht ist auch sehenswert, jedoch nicht die Beste der Stadt, dazu komme ich noch.
Wenn du Lust auf Wandern hast kannst du entlang des Kamms des Hügels laufen bis du etwa in der Hälfte der länge des Hügels zurück runter in die Stadt geführt wirst.
Von dort aus ist es nicht mehr weit zum Finanzdistrikt von Santiago, wo sich die höchsten Wolkenkratzer der Stadt erheben. Etwas weiter Nördlich befindet sich der Parque Bicentenario, wo du die schönste Aussicht auf die Skyline von Santiago erhältst.
In der Mitte dieser Skyline erhebt sich der mächtige Gran Torre de Santiago, mit 300 Metern Höhe das höchste Gebäude Südamerikas. Der Turm wurde 2015 eröffnet und kann nun von Touristen besichtigt werden.
Für knapp 8 CHF bringt dich der Lift in unter einer Minute ins 61. Stockwerk, wo du auf einer supermodernen Aussichtsplattform Santiago in jede Richtung geniessen kannst. Sogar WiFi gibt’s da oben, welches gut genug ist um die Familie per Videoanruf rumzuführen.
Ich liebe Santiago, was vielleicht auch daran liegt, dass die Sonne an jedem Tag von morgen bis Abend strahlte was das Zeug hält. Ich habe gehört, in Santiago hätte es fast immer Smog, doch davon war während meines zehntägigen Besuches glücklicherweise nicht viel zu sehen.
P.S. Wieso ich fast einen Monat nichts Schrieb
Also. Zuerst war ich ja eine Woche in La Serena, wo es nicht viel zu berichten gab. Dann war ich in Valparaíso worüber ich eigentlich einen Beitrag schreiben wollte, sobald ich nach Santiago kam. Doch dann Entschied sich mein ausgezeichneter Webhost, meine Website abzuschalten. Ohne Vorwarnung oder Unterrichtung.
Ich schrieb dem Clownsverein welcher meinte, er habe meinen Blog für Südamerika gesperrt, da von dort „unerwarteter Datenverkehr“ käme. Ich erklärte den Leuten da, dass ich die Welt bereise und mich zur Zeit in Südamerika aufhalten würde, dass der Traffic vielleicht also doch nicht so unerwartet wäre und ob sie bitte das Problem beheben würden?
Die Firma des Jahres schrieb zurück, sie gäben mir eine „einmalige Chane das Problem zu lösen“, sobald ich das Problem gelöst habe.
Ich schrieb zurück, dass ich nicht wüsste, von was für einem Problem die netten Herren reden, doch dass ich mein bestes geben würde das Problem zu lösen, sobald ich wüsste was das Problem sei.
Kurz darauf wurde mein Blog komplett abgeschaltet („Account suspended“) mit der Antwort, dass es nicht ihre Aufgabe sei das Problem zu lösen oder zu identifizieren und dass der E-Mail-Support hier enden würde und ich bei weiteren Fragen gerne Anrufen dürfe.
Dass ich ihnen nicht anrufen konnte, weil ich am anderen Ende der Welt sass, das schienen sie vergessen zu haben. Jedenfalls gelang es mir dann nach langem hin und her ein Backup zu erstellen und so meine komplette Website zu einem neuen Webhost zu zügeln. Hätte ich sowieso schon längst machen sollen.
Okay. Jetzt läuft also alles wieder. Mehr oder weniger. Manche Dinge sollten nun besser funktionieren als vorher (Seite lädt schneller, neuer Newsletter) andere Sachen lasse ich vorerst weg (Social Media). Wenn du irgendwas bemerkst auf der Seite, was noch nicht so funktioniert wie es sollte, kannst du mir gerne schreiben.