Home | Länder | Belize | Eine Ananas namens Wilson

Eine Ananas namens Wilson

Die Ananas-Geschichte beginnt schon in Caye Caulker, Belize, wo ich eines schönen Nachmittags, beschäftigt mit meinem Buch, in der Hängematte auf der Terrasse meines Hostels lag und ein Gespräch zwischen einem Mitbewohner und einem fetten Typen mit Rastas mitbekam.

Kein Verkehr auf Caye Caulker

Kein Verkehr auf Caye Caulker

Es handelte von einem preiswerten Bus, der nach Bacalar gehen soll, ein kleiner Ort in Mexiko, genau meine Richtung. Und eine gratis Nacht in dem Hostel da sei auch noch inbegriffen.

Immer für einen guten Deal zu haben sprach ich den Rastamann an und wir kamen ins Geschäft. Eigentlich wollte ich direkt weiter nach Tulum, doch eine solche Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen.

Ein Steg auf Caye Caulker

Ein Steg auf Caye Caulker

Am nächsten Morgen brachte mich die Fähre nach Belize City, wo ich eine Stunde Zeit hatte um die Stadt oberflächlich zu erkunden, was mehr als genug war.

Schiffe in Belize City

Schiffe in Belize City

Dann ging es auch schon weiter per Minibus an die Grenze von Mexiko, wo wir erstaunlicherweise nicht abgezockt wurden. Mit im Minibus waren zwei Schweizerinnen, welche die ganze Fahrt über schliefen als hätten sie das seit Wochen nicht mehr getan.

Ich zähle sieben Farben

Ich zähle sieben Farben

Einmal in Bacalar angekommen, wo es vor Allem eine wunderschöne Lagune, „die Lagune der sieben Farben“ zu bestaunen gab, wurde mir nach etwas Verwirrung ein Zelt zugewiesen. Das hatte ich erwartet, ich wurde gewarnt. Generell herrschte in dem Hostel eine Camping-Atmosphäre.

Hostel mit Camping-Atmosphäre

Hostel mit Camping-Atmosphäre

Später am selben Abend ging ich mit den Schweizerinnen, die sich als Meli und Anna vorstellten, essen, mein erstes Mal mexikanisch. Es gab Tacos und Quessadillas in welche ich mich sofort verliebte.

Am nächsten Tag lernten wir ein Pärchen aus Schweden kennen, die sich Dee und Marvin nannten und zusammen wollten wir zu einer etwa drei Kilometer entfernten Cenote gehen, doch daraus wurde nichts.

Planlos

Planlos

Zuerst lagen wir den ganzen Morgen an der Lagune und redeten, dann entschlossen wir uns was essen zu gehen und dann durfte die Eiscreme natürlich auch nicht fehlen und dann war ja schon drei Uhr Nachmittags! Wir wollten auch mit Kajaks in die Lagune hinauspaddeln um da den Sonnenuntergang zu bestaunen aber dieser Plan versank schneller als eine Ananas mit Sonnenbrille (an die man ein paar Steine bindet damit sie auch wirklich sinkt).

Achja…

Wilson die dreiköpfige Ananas

Wilson die dreiköpfige Ananas

Als wir so durch Bacalar spazierten bekam jemand plötzlich die geniale Idee abends Spaghetti zu kochen und auf der Suche nach geeigneten Zutaten stolperten wir über eine Ananas mit drei „Köpfen“.

Später verliehen wir ihm den Namen „Wilson“ nach dem Ball mit dem roten Gesicht aus „Castaway“. Und da man seine Familienmitglieder ja bekanntlich nicht isst behielt Wilson seine drei Köpfe erstaunlich lange.

Sonnenaufgang in Bacalar

Sonnenaufgang in Bacalar

Am nächsten Morgen quälte ich mich um kurz vor sieben aus meinem Zelt um den Sonnenaufgang über der Lagune zu sehen, doch das war es tausendmal wert. Aus der siebenfarbigen Lagune wurde plötzlich eine tausendfarbige Lagune.

Die tausendfarbige Lagune

Die tausendfarbige Lagune

Nach einigen Check-Out-Schwierigkeiten begaben wir, Meli, Dee, Marvin, Wilson und ich, uns auf den Weg nach Tulum, respektive zum schwer aussprechbaren Strand von Mahahual. Anna ging direkt nach Tulum, da sie noch irgendwas organisieren musste.

Bald fanden wir ein Taxi und bretterten mit 140 km/h bei klischeebestätigender mexikanischer Musik durch die klischeevernichtend kaktuslose Prärie von Mexiko. Mahahual war unglaublich touristisch und die drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen halfen auch nicht gerade.

Touristisches Mahahual

Touristisches Mahahual

Wilson hat es aber gefallen:

Wilson am chillen

Wilson am chillen

Im Verlaufe des Tages sickerte durch, dass Anna das Hostel, welches wir in Tulum gebucht hatten nicht gefunden hat und in ein anderes Hostel zog, wo sie dann auch für den Rest ihres Aufenthalts blieb, sie habe ich also nicht mehr gesehen.

Da ein Bus beinahe gleich teuer war wie das Taxi zu viert (und da der Bus keine 140 km/h fuhr) entschieden wir uns den vielleicht betrunkenen Taxifahrer für eine weitere Fahrt einzustellen.

Fünf Bier sind fünf zu viel!

Fünf Bier sind fünf zu viel!

Ein paar Stunden später schmiss er uns zuverlässig direkt vor dem Hostel raus, viel besser als jeder Bus. Das Hostel machte einen düsteren ersten Eindruck und die Hunde waren etwas zu freundlich aber bekanntlich zählt ja nur der zweite Eindruck oder wie war das noch gleich?

Wie auch immer, einmal durch den düsteren Garten gestolpert wurden wir sehr herzlich empfangen und wurden angewiesen das Haus nicht abzufackeln, das seien aber auch schon alle Regeln. Wir gingen noch Burritos mampfen, dann war der lange Tag aber zu Ende.

Am Tag darauf entschieden sich die Ladies Bikinis und Hängematten einkaufen zu gehen, während ich zusammen mit Marvin und Wilson vom Hostelbesitzer an den Strand gefahren wurde. Mangels besserer Ideen spazierten wir den Strand entlang bis wir zu den Ruinen von Tulum kamen, Wilson liessen wir beim lokalen Kokosnussverkäufer aber erst nachdem er uns versichert hatte keine Smoothies daraus zu machen.

Die Ruinen von Tulum

Die Ruinen von Tulum

Ich fand sie recht gut, aber zahlenmässig eher dürftig, während Marvin überhaupt nicht begeistert war. Für mich waren es halt die ersten Maya-Ruinen, während Marvin schon viel bessere bestaunen durfte.

Nachmittags chillten wir am Strand und später besuchten uns auch noch Meli und Dee per Fahrrad. Um fünf Uhr waren ich und Marvin wieder beim Kokosnussstand, wo wir Wilson abholten, den wir vergessen hatten zu enthaupten. Der Hostelbesitzer sollte uns hier abholen doch er kam nicht und der Kokosnussverkäufer, der scheinbar mit dem Hostelbesitzer befreundet war, lud uns ein mit ihm zurückzufahren. Da sagten wir natürlich nicht nein.

In einem Fiat, der für maximal fünf Personen gebaut war fuhren wir zu sechst (plus Wilson) und mit mindestens fünfzig Kokosnüssen zurück zum Hostel, wo wir mit einem schrecklich schiefen und schrecklich kleinen Billardtisch mit zu wenig Bällen etwa zwei Stunden verbrachten, bis die Ladies mit ihren Fahrrädern endlich heimkamen.

Zusammen gingen wir zu einem vegetarischen Restaurant und später assen wir noch die zweitbeste Eiscreme der Stadt, bevor wir das beste entdeckten.

Und dann brach auch schon der letzte Tag unserer gemeinsamen Reise an, am Tag darauf hatten nämlich alle etwas unterschiedliche Pläne, die Gruppe würde sich also auflösen. Und was für ein Tag! Den Morgen verbrachten wir im Hostel, wo wir bei haarsträubendem WiFi ein paar organisatorische Angelegenheiten erledigten, dann wollten wir zur Cenote dos Ojos („Senote dos Ochos“).

Schade nur, dass die Taxifahrerin Cenote dos Osos („Senote dos Osos“) verstand und uns am falschen Ort rauskickte. Eine windige Fahrt auf einem Pick-Up, der uns freundlicherweise mitnahm später…

Windig (Foto von Dee Omar)

Windig (Foto von Dee Omar)

…waren wir wieder in Tulum und nahmen ein weiteres Taxi, doch irgendwie wollte nun niemand mehr zur Cenote dos Ojos die scheinbar total von fetten Amerikanern überflutet war, sondern alle wollten nun zur Cenotes Sac Actún.

Da wurden wir auch hingefahren, doch es stellte sich heraus, dass diese Cenote nur per Tour beschwimmbar war und das wollte dann doch niemand. Also stiegen wir erneut ins Taxi, welches uns zur Cenote Nic Te Ha brachte. Diese Cenote war ein kleines aber feines Seelein ohne viel drumherum, genau was wir gesucht hatten.

Cenote Nic Te Ha

Cenote Nic Te Ha

Zum Trost für die Cenote-Sucherei gingen wir dann noch die beste Eiscreme der Stadt essen.

Die beste Eiscreme des Städtchens (Foto von Dee Omar)

Die beste Eiscreme des Städtchens (Foto von Dee Omar)

Wilson, der den ganzen Tag im Kühlschrank rumgammelte (der faule Sack!) wurde langsam alkoholisch und nun war die letzte ihn ohne Darmprobleme zu verspeisen, also taten wir genau das.

R.I.P. Wilson

R.I.P. Wilson

Und das ist das Ende der Geschichte von Wilson und seinen Freunden, die Tags darauf alle in verschiedene Richtungen auf einem Ross in den Sonnenuntergang ritten.

Mehr Bilder zu allen genannten Orten gibt es wie gewohnt in der Galerie:

Mehr Bilder zu Caye Caulker und Belize City

Mehr Bilder zu Bacalar

Mehr Bilder zu Tulum

2 Trackbacks


    Warning: call_user_func() expects parameter 1 to be a valid callback, function 'wizard_custom_pings' not found or invalid function name in /home/httpd/vhosts/on-the-fly.ch/on-the-fly.ch/wp-includes/class-walker-comment.php on line 180

    Warning: call_user_func() expects parameter 1 to be a valid callback, function 'wizard_custom_pings' not found or invalid function name in /home/httpd/vhosts/on-the-fly.ch/on-the-fly.ch/wp-includes/class-walker-comment.php on line 180

Schreibe einen Kommentar