Als ich nach meinem 16-Stunden-Flug am späten Nachmittag endlich in San Francisco ankam wusste ich nur eins: Es ist Mittwoch, der 27. Januar und das seit über 32 Stunden. Doch das erzählte ich dem Typen bei der Immigration natürlich nicht, der stellte auch so genug fragen.
Und das war es dann auch, dachte ich, doch nachdem ich meinen Pass gestempelt bekam wurde ich noch zwei weitere Male zu denselben Fragen befragt:
- Was ich hier mache und wo ich in der Zeit in der USA bin.
- Wohin ich als nächstes gehe und wo ich schon war.
- Wie lange meine Reise dauert und wann ich wieder nach Hause gehe.
- Ob ich Lebensmittel oder sonst was Gefährliches transportiere.
- Wieviel Geld ich dabei habe und wieviele Kreditkarten.
Meine Rucksäcke wurden durchsucht, einräumen durfte ich selber wieder. Danach nahm ich den erstbesten Bus, der in die Stadt fuhr und mich erstaunlich nahe bei meinem Hostel absetzte. Den Rest des Tages versuchte ich nur noch nicht einzuschlafen.
Golden Gate Bridge
Ein Jetlag kann auch einen Vorteil haben, zum Beispiel bist du dann zu ungewohnten Zeiten wach. So erwachte ich am nächsten Morgen bereits um 06:00 Uhr und konnte nicht mehr einschlafen.
Macht nichts, dachte ich mir und ging gleich die Golden Gate Bridge besichtigen. Dieses Mal fuhr mich der Bus nur ungefähr in die richtige Richtung, mein Fehler. Doch das machte mir ebenfalls nichts aus, denn mein Weg, den ich nun noch zu Fuss zurücklegen musste, führte mich an der Küste entlang durch den grössten Park von San Francisco, die Golden Gate Bridge immer im Blick.
Als ich dann bei der weltbekannten Brücke ankam wunderte ich mich, wie wenige touristische Einrichtungen es hier gab, aber ich bin ja nicht mehr in Asien.
Ein paar Bilder später machte ich mich auf einmal drüber zu laufen, was etwa eine halbe Stunde dauerte.
Auf der anderen Seite gab es einen kleinen Aussichtspunkt wo ich eine super Aussicht auf die Brücke und San Francisco in der Ferne hatte.
Pier 39
Am nächsten Morgen erwachte ich erneut sehr früh und wollte mir den Sonnenaufgang ansehen gehen. Leider war dies der (zum Glück einzige) Tag, an dem es den ganzen Tag regnete und Nebel hatte. Trotzdem ging ich direkt zum Pier 39 um die Seelöwen zu besuchen, die mich bereits johlend erwarteten. Etwa zu dreissigst lagen sie da übereinander auf ihren Flossen.
Wenn du den Pier im Internet suchst findest du Bilder wo hunderte von Seelöwen alle Flosse bedecken.
Ausserdem gab es dann noch den eigentlichen Pier zu bestaunen, einen Rummelplatz mit Souvenir-Läden, Restaurants, Ständen und Geschäften, so früh am Morgen allerdings noch menschenleer.
Lombard Street
Die „kurvigste Strasse der Welt“ konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. So interessant war die kurze Strasse, die sich nur über einen Block erstreckt aber auch wieder nicht. Die Strasse hat links und rechts eine Treppe für Fussgänger, die selbst im Regen voller Touristen (wie mir) war.
Und das war auch schon alles. Ich verstehe nicht ganz was daran so interessant sein soll… Kann man bei einem Besuch in San Francisco problemlos weglassen.
Mission District
Das Mission District ist wohl die farbenfrohste Nachbarschaft von San Francisco. Ich kam mir vor als wäre ich in einer anderen Stadt, vielleicht in Spanien oder Mexiko. Viele Häuser sind bunt bemalt und meist auch von ganz anderer Bauart als diejenigen im Stadtzentrum.
Die Wandmalereien erstrecken sich über das gesamte Viertel, besonders schön sind aber die zwei Gässchen Balmy Alley im Süden und Clarion Alley im Norden, nahe der 16th Street U-Bahn-Station.
Diese Gässchen sind einfach komplett bemalt mit Street Art, alle Wände aller Gebäude. Die 16th und 24th Street sind auch die lebhaftesten Orte des Viertels, ausser Englisch wird hier tatsächlich auch viel Spanisch gesprochen.
Mission Dolores Park
Dieser wunderschöne Park befindet sich im Westen des Quartiers und war, da ich an einem sehr schönen Wochenende da war komplett gefüllt von unglaublich vielen Besuchern, die sich auf der Wiese breit machten, redeten, Frisbee spielten, redeten und lachten und einfach die Atmosphäre genossen.
Golden Gate Park
Der Golden Gate Park ist ein riesiges Rechteck inmitten von San Francisco, ähnlich wie der Central Park in Amerika, nur nochmal etwa 20% grösser. Im Park gibt es so einiges zu sehen. Zum Beispiel einige Museen, mehrere Seen und unzählige Gärten, einen Golfplatz, eine Polofeld, mehrere Fussballplätze und so weiter.
Strawberry Hill
Der Strawberry Hill war mein Highlight im Golden Gate Park. Der Hügel liegt als Insel auf dem grössten See des Parks, den du zu Fuss einfach umrunden kannst. Der See wird umrundet von vielerlei Pflanzen und Bäumen, auf dem See schwimmen Enten und Gänse.
Eine winzige, alte, steinerne Brücke musste ich überqueren um auf die Insel zu gelangen. Auch die Insel kannst du umrunden oder auch drüber laufen, Aussicht gibt es hier allerdings keine.
Windmühlen
Ganz am westlichen Ende des Parks gibt es zwei Windmühlen. Die Dutch Windmill im nördlichen Ecken des Parks wird umgeben von einem kleinen Blumengarten. Die Murphy Windmill im Süden ist laut Wikipedia die höchste Windmühle der Welt.
Land’s End Park
Am oberen Ende des westlichen Ufers von San Francisco befindet sich dieser Park. Es gibt einen wunderschönen Weg entlang der steinigen Küste. Und die Golden Gate Bridge in der Ferne hat man auch häufig im Blick. Ich kam mir überhaupt nicht mehr vor wie in einer Grossstadt.
Ausserdem gibt es den einen oder anderen Strand, wo ich zwar (vor allem zu dieser Jahreszeit) nicht schwimmen gehen würde, wo die Wellen jedoch eindrücklich über die Felsen im Wasser spritzt.
„Wandern“
In San Francisco kannst du nicht wirklich wandern gehen. Es gibt allerdings ein paar Aussichtspunkte, die du dir nicht entgehen lassen solltest.
Turtle Hill
Der Turtle Hill ist sehr klein und bei meinem Besuch windete es stürmisch, doch es lohnte sich trotzdem. Es lies sich vor allem der nahe Golden Gate Park und der ganze westliche Teil von San Francisco aus der Vogelperspektive bewundern.
Twin Peaks
Es spielte keine Rolle auf welchem der beiden Gipfel ich stand, ich hatte eine 360° Aussicht. Auch auf diesen Gipfeln windete es mich beinahe davon, doch die Sonne schien vom stahlblauen Himmel und ich hatte die beste Aussicht der ganzen Stadt, was wollte ich also mehr?
Bernal Heights Park
Der Bernal Heights Park ist ein kleiner aber hoher, praktisch baumloser Park südlich des Mission District. Da oben hatte ich einen wunderschönen Ausblick auf das Stadtzentrum von San Francisco sowie Richtung Süden und Osten.
Und dann war es auch schon wieder Mittwoch und meine Woche USA war vorüber. Ich will unbedingt mehr sehen von der USA, doch jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt habe ich andere Pläne.
Wie immer gibt es weitere Bilder in der Galerie.