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Hong Kong – Die Stadt der Möglichkeiten

Ich hasse Grossstäte. Sie sind laut und stinken und meist gibt es auch gar nicht so viel zu sehen wie man gerne glauben würde. Doch Hong Kong ist anders. In Hong Kong gibt es so viel zu tun, so viel zu sehen und egal wo man ist, innerhalb von einer halben Stunde ist man draussen in der Natur.

Hong Kong ist eine super Kombination aus westlich und östlich. Es funktioniert alles reibungslos und es gibt Ampeln, die wirklich auch ernst genommen werden. Ich habe keinen einzigen Obdachlosen gesehen und Taxifahrer sind zwar verbreitet, die lassen dich aber in Ruhe wenn du sie nicht brauchst. Auf der anderen Seite gibt es auch typisch östliche Märkte und es ist deutlich zu spüren, dass man sich so halbwegs in China befindet.

Irgendwo in Hong Kong

Irgendwo in Hong Kong

Hong Kong eignet sich perfekt um einfach mal drauflos zu laufen. Mehr als einmal fuhr ich einfach mit der U-Bahn zu einer Station die interessant klang und lief dann einfach ein paar Kilometer in eine Richtung. Egal wo ich auch war, es gab immer etwas interessantes zu sehen. Und wenn ich fertig war, war die nächste U-Bahn-Station auch nie weit.

Der Transport

Der Airport-Express kostet 100HKD, was knapp 13 Franken entspricht und das war auch schon der teuerste Transport, den ich in Hong Kong beanspruchte. Es gibt ein preiswertes U-Bahn-Netz und zusätzlich Busse und Minibusse, die dich auch noch in den letzten Ecken diese Landes bringen.

Verkehr in Hong Kong

Verkehr in Hong Kong

Auf Hong Kong Island gibt es ein Tram („Ding-Ding“) und die Victoria Bay, welche die Insel vom Festland trennt wird von mehreren Fähren überquert die sogar noch günstiger sind als die U-Bahn (32 Rappen pro überfahrt) und einen wunderschönen Blick auf beide Skylines der Stadt gewähren. Ach ja…

Die Skylines

Normalerweise hat eine Grossstadt eine Skyline. Hong Kong hat zwei. Je nachdem, auf welcher Seite der Victoria Bay man steht sieht man die Skyline der Hong Kong Island oder die von Kowloon.

Die Skyline von Kowloon

Die Skyline von Kowloon

Beide Skylines sind bei Tag so sehenswert wie bei Nacht. Wenn man Richtung Hong Kong Island blickt, kannst du entlang der Tsim Sha Tsui Promenade spazieren, während du die aufragenden Gebäude auf der anderen Seite des Gewässers bewunderst. Stehst du auf der anderen Seite der Victoria Bay hast du den besten Blick über Kowloon vom Golden Bauhinia Square aus.

Die Skyline der Hong Kong Island

Die Skyline der Hong Kong Island

Die Preise

Hong Kong ist teuer, da widerspreche ich nicht. Doch das bedeutet nicht, dass du Hong Kong nicht auch mit einem kleinen Budget besuchen solltest. Hier ein paar Tipps:

  • Besorg dir gleich bei Ankunft eine OCTOPUS-Karte. Das Teil funktioniert wie eine Debitkarte, wo du normalerweise um die 100HKD drauf lädst. Damit kannst du so ziemlich alles in Hong Kong bezahlen und viele Geschäfte haben Rabatte, z.B. die U-Bahn hat 10%.
  • Die Unterkunft wird der teuerste Posten deiner Reise sein, unter 15 Franken die Nacht wirst du nicht viel gescheites finden. Mein Hostel hat 18.-/Nacht gekostet.
  • Du brauchst Internet, willst aber weder in deinem (wohl sehr klaustrophobischen) Hostel bleiben noch in eines der hierzulande teuren Cafés? Geh in die Bibliothek (z.B. die Central Library gleich neben dem Victoria Park), da gibt es geräumige Tische mit bequemen Stühlen, Ruhe und gutes WiFi. Natürlich alles umsonst.
Und Aussicht hat die Bibliothek auch!

Und Aussicht hat die Bibliothek auch!

  • Supermärkte (wie z.B: „wellcome“) sind die günstigste Option etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Früchte sind generell am billigsten. Zum Beispiel gab es bei meinem Besuch 6 Kiwis für einen Franken. Wie wäre es mit Cornflakes oder Instant-Nudeln?
  • Bei Subway gibt es leckere Sandwiches ab 25HKD (4.50 CHF).
  • Die Restaurantkette „Paisano’s Pizzeria“ hat Lokale über ganz Hong Kong verstreut. Da gibt es ein riesiges Stück Pizza ab 30HKD (3.80 CHF).
  • Nimm die Fähre um die Victoria Bay zu überqueren. Das kostet nur ca. 1/4 von dem was die U-Bahn kostet.
  • Geh wandern! Das ist, abgesehen vom Transport zum Wanderweg, gratis.

Die Märkte

In Hong Kong kannst du alles kaufen. Der absolute Höhepunkt des etwas skurrilen Shopping-Erlebnis findest du in Mong Kok. Hier gibt es eine Vielzahl von Märkten, welche sich jeweils auf ein Gebiet spezialisiert haben.

  • Willst du einen Goldfisch? Nein? Falls du es dir anders überlegst oder einfach den wohl bizarrsten Markt von Hong Kong besuchen willst bist du beim Goldfish Market richtig. Die schuppigen Gefährten blubbern in Plastiksäcken vor sich hin, die an Wänden aufgehängt werden.
Blub blub blub

Blub blub blub

  • Beinahe so seltsam wie der Goldfisch-Markt ist der Vogel-Markt. Dieser kann es zwar mit dem Bird Market von Yogyakarta nicht aufnehmen, doch auch hier wechseln massenhaft Federviecher ihre Besitzer.
Willst du einen?

Willst du einen?

  • Hong Kong hat auch einen blumigen Blumenmarkt, der sich gleich neben dem Vogel-Markt befindet.
  • Natürlich hat Hong Kong auch „normale“ Märkte. In der nähe von Mong Kok befindet sich der Ladies Market, etwas weiter südlich gibt es den Temple Street Market zu bewundern. Der erste verkauft hauptsächlich Handtaschen und Kleider, letzterer eher Souvenirs und weiteres unnützes Zeug.
Der Ladies Market

Der Ladies Market

Wandern

Eigentlich wollte ich mehr wandern gehen in Hong Kong. Um das zu vestehen, beachte bitte dass Hong Kong um einiges grösser ist als nur die Stadt alleine. Etwa eine Stunde vom Stadtzentrum entfernt befinden sich zum Beispiel die New Territories, wo es von Wanderwegen nur so wimmelt. Aber auch in Stadtnähe schlängeln sich wunderschöne Pfade durch die Natur und Hong Kong hat ja auch noch ein paar Inseln!

Leider wurde das Wetter in der zweiten Woche aber so kalt (wir reden von unter Null mit einem eiskalten Wind) dass ich das abblasen musste. Glücklicherweise war ich aber in der ersten Woche zweimal wandern:

Der McLehose-Trail (New Territories)

Zusammen mit einem Franzosen und einem Amerikaner, die ich in meinem Hostel kennengelernt hatte fuhr ich an diesem verregneten Samstag Morgen zu den New Territories. Zuerst die U-Bahn, dann einen grossen Bus, dann einen kleinen Bus, dann wurden wir irgendwo an einem Strassenrand ausgesetzt, wo auch gleich der McLehose-Trail ausgeschildert war.

Total idyllisch

Total idyllisch

Etwa eine Stunde lang ging es relativ Flach durch den Wald und schliesslich an ein paar zerfallenden Häusern vorbei, die direkt am Meer vor sich hin alterten.

Eines der verlassenen Häuser, direkt am Meer

Eines der verlassenen Häuser, direkt am Meer

Danach begann es zunächst langsam zu steigen, bis aus dem bisher asphaltierten Fussgängerweg ein steiniger Pfad wurde. Zu dieser Gelegenheit und etwa noch zwanzig Mal danach wurden wir von Warnschildern darauf hingewiesen, dass wir besser umkehren würden, da der folgende Pfad „sehr gefährlich“ sei. So schlimm war es aber gar nicht.

Da bekomme ich aber Angst!

Da bekomme ich aber Angst!

Doch gelohnt hat es sich auch nicht wirklich. Auf dem Gipfel, der „Sharp Peak“ angekommen sahen wir nur eins: Weiss. Nebel, soweit das Auge reicht, also nicht sehr weit.

Welch Aussicht!

Welch Aussicht!

Nach einer kurzen Verschnaufpause wanderten wir auf der anderen Seite wieder runter. Etwas tiefer lichtete sich der Nebel ein wenig und es lies sich eine atemberaubende Aussicht erahnen.

Stell dir einfach vor der Nebel wär nicht da

Stell dir einfach vor der Nebel wär nicht da

Schliesslich erreichten wir erneut das Meer, wo es einerseits lange, verlassene aber bei kaltem Wetter nicht sehr lohnenswerte Strände zu sehen gab, andererseits eine wunderschöne steinige Küste die bei diesem Wetter umso wilder aussah.

Die steinige Küste

Die steinige Küste

Erneut führte uns der Pfad durch dichten Wald zu einem kleinen verlassenen Dorf mit heruntergekommenen Gebäuden, danach gab es nichts sehenswertes mehr, nur noch Wald, Wald, Wald bis wir nach ca. sieben Stunden wieder an derselben Bushaltestelle angelangt waren, von der wir aufgebrochen waren.

Das verlassene Dorf in den New Territories

Das verlassene Dorf in den New Territories

Victoria Peak

Das beste zum Schluss, könnte man sagen. So schlechtes Wetter ich beim McLehose-Trail hatte, so perfekt war es, als ich hoch zur Victoria Peak stieg. Es gibt eine Schweizer Seilbahn, die zur Peak führt, doch ich wollte lieber wandern. Der Hügel ist gut erschlossen mit Strassen und so plante ich nicht viel bevor ich aufbrach.

Erneut total idyllisch

Erneut total idyllisch

Ich lief einfach auf der einen Seite des Hügels rauf, was gar keine so schlechte Idee war. Es gab sehr sehr viele Stufen zu erklimmen und ich kam ziemlich vom Weg ab, doch das machte mir nichts aus, denn es herrschte eine idyllische Atmosphäre und die Aussicht auf Hong Kong war einfach sagenhaft.

Mir hat's gefallen :)

Mir hat’s gefallen 🙂

Irgendwann fand ich dann aber doch noch zur Spitze. Burger King & Co. hatten sich hier schon eingefunden, ein kleines Einkaufszentrum wurde da auf dem Gipfel erbaut. Ich lief nur kurz durch, denn ich wusste, die eigentliche Attraktion war der gut drei Kilometer lange Rundweg um den Gipfel, der noch viel mehr Aussichten zu bieten hat.

Hong Kong

Hong Kong

Nach dem ich vom Rundweg zurück war lief ich auf der anderen Seite des Hügels wieder runter, was viel länger dauerte, da mich der Weg, wie könnte es anders sein, zuerst in die komplett falsche Richtung führte. Doch, erneut, machte mir das wenig aus, denn die Natur war eine wunderbare Abwechslung zum Grossstadtgetümmel von Hong Kong.

Die Wanderwege von Hong Kong sind wunderschön

Die Wanderwege von Hong Kong sind wunderschön

So das wars, mein vorläufig letzter Beitrag zu Asien. Morgen fliege ich nach San Francisco, dann ein paar Tage später nach Belize. Ich freue mich wie wahnsinnig, bin aber auch ein bisschen traurig Asien hinter mir lassen zu müssen. Doch ich werde zurückkommen, da bin ich mir sicher.

Wie jedes Mal gibt es noch mehr Bilder in der Galerie zu bestaunen.

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