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Mit dem E-Bike durch Angkor – Tag 3: Die kleine Runde

Am dritten Tag meiner Angkor-Besichtigung erwachte ich „erst“ um 05:30 Uhr. Mein Wecker hat nicht gepiepst, wieso auch immer. Ein Blick auf den Wecker verriet mir dass er aber gestellt war. Komisch… Schnell stand ich auf, packte meine sieben Sachen und sprang auf mein E-Bike. Der Sonnenaufgang war um 06:05 Uhr, das konnte ich noch schaffen.

Leider nein.

Doch als ich um 06:10 Uhr beim Angkor Wat vorbeifuhr sah ich, dass ich nichts verpasst hatte: Eine dichte graue Wolke hatte sich im Osten breit gemacht und versperrte den Blick auf den Sonnenaufgang.

Schön sah es trotzdem aus

Schön sah es trotzdem aus

So fuhr ich direkt weiter.

Phnom Bakheng und Umgebung

Angkor ist flach wie ein Pfannkuchen, was das E-Bike-Fahren umso angenehmer machte. Die einzige Ausnahme dabei war Phnom Bakheng. Etwa zehn Minuten brauchte ich um diesen Hügel zu erklimmen. Oben angekommen konnte ich die wunderbare Aussicht geniessen, sogar Angkor Wat liess sich in der ferne erkennen.

Angkor Wat in der Ferne

Angkor Wat in der Ferne

Auch ein Tempel war auf dem Hügel errichtet worden, dieser befand sich jedoch im Bau und war auch sonst nichts besonderes.

Am Fuss des Hügels lagen drei weitere kleinere Tempel. Von Thma Bay Kaek und Prasat Bei sind nur die Grundmauern geblieben, der Baksei Chamkrong sah aber aus, fast wie neu.

Baksei Chamkrong

Baksei Chamkrong

Prasat Bayon

Bewusst ausgelassen am ersten Tag, jedoch zwangsläufig schon daran vorbeigekommen und bewundert erhob sich der Bayon gleich beim Eingang der Ruinen von Angkor Thom. Er war riesig. Ich fühlte mich als wäre ich in einer winzigen, engen Stadt als ich durch die verschlungenen Gänge und dunklen Gässchen lief. Wie viele der Tempel Angkors war auch der Bayon abgestuft gebaut.

Der Bayon von unten

Der Bayon von unten

Ganz zu unterst befanden sich offene Flächen, voll mit Schutt der Ruine. Auf den nächsten Ebenen fand ich mich in einem Labyrinth aus verwinkelten Wegen, Treppen und Räumchen wieder. Im Innern umrundete ich das Gebäude mehrmals, bis ich das Gefühl hatte ansatzweise alles gesehen zu haben. Zu oberst befand sich dann noch sowas wie eine Dachterrasse in dessen Mitte sich der gewaltige Turm erhob.

Der gewaltige Turm in der Mitte

Der gewaltige Turm in der Mitte

Ta Keo

Schon als ich bei Ta Keo ankam war das Wetter eher schlecht als recht. Doch ich hatte die beinahe senkrechten Stufen erst gerade erklommen als schwere Tropfen vom Himmel zu fallen begannen. Nur einen Moment später sah ich in der Ferne einen blendenden Blitz und kurz darauf donnerte es so laut dass ich die Schallwelle spüren konnte. Da lies sich nichts machen.

Die steile Treppe von Ta Keo

Die steile Treppe von Ta Keo

Ich verzog mich in einen der kleineren Türme, wo ich die letzten Kapitel meines Buches las. Als die Geschichte zu Ende war hatte es aufgehört zu regnen und ich konnte weiter den Tempel besichtigen und schliesslich trocken mit meinem E-Bike zum nächsten Tempel düsen.

Ta Keo von unten

Ta Keo von unten

Ta Prohm

Ta Prohm ist ja bekannt weil da ein paar Szenen von Tomb Raider gefilmt wurden und Ta Prohm war auch der erste Tempel den ich in Angkor sah der wirklich on Touristen überflutet war. Die überwiegend chinesischen Gäste strömten zu hunderten aus den Tourbussen und bewegten sich schnatternd und gackernd immer in denselben Mustern durch den Tempel, zu vorderst immer ein Tourguide mit einem Lautsprecher der die halbe Anlage beschallte.

Scharenweise Chinesen

Scharenweise Chinesen

Nur etwas abseits des Touristenpfads durch Ta Prohm war es jedoch gleich viel ruhiger, denn nur Leute wie ich, die Angkor auf eigene Faust erkundeten trauten sich da hin.

Speziell bei Ta Prohm waren die Bäume die auf den Dächern des Tempels wachsen. Ihre mächtigen Wurzeln schlängeln sich dabei an den Wänden entlang bis zum Boden.

Einer der Bäume auf dem Tempel

Einer der Bäume auf dem Tempel

Banteay Kdei

Banteay Kdei war dem Ta Prohm sehr ähnlich, nur kleiner und ohne die Bäume… und ohne die Touristenflut. Wie bei vielen Tempeln Angkors gab es auch hier die Türme mit den Gesichtern und lange dunkle Gänge, viele Türme. Alles schon gesehen, hatte ich das Gefühl.

Banteay Kdei

Banteay Kdei

Banteay Kdei ist wirklich ein schöner Tempel, aber nachdem ich schon fast alle Bauten Angkors gesehen hatte war er wirklich nicht Besonderes mehr.

Prasat Kravan

Vielleicht lag es an der gerade wieder aufgetauchten Sonne doch für mich sahen die drei Türme vo Prasat Kravan unglaublich imposant aus. Es gab keinen Tempel rundherum, nur ein paar Grundmauern… und die perfekt erhaltenen Türme auf der saftig grünen Wiese.

Prasat Kravan: Schlicht aber imposant

Prasat Kravan: Schlicht aber imposant

Beinahe wäre ich wäre mit meinem E-Bike daran vorbeigeflitzt weil Prasat Kravan auf er Karte so überhaupt nicht sehenswert aussah, doch bin ich froh, dass ich trotzdem einen Stopp eingelegt habe.

Angkor Wat

So, da wären wir also. Ganz für den Schluss aufgespart hab ich mir den grössten und bei weitem bekanntesten Tempel Angkors. Als ich da ankam war vielleicht zwei Uhr Nachmittags. Ich dachte ich würde heute ein bisschen früher Fertig, doch für Angkor Wat alleine brauchte ich den ganzen Nachmittag. Angkor Wat war gigantisch. Zuerst lief ich über eine breite Brücke und unter einem riesigen Tor hindurch, von welchem auch noch breite, lange Mauern zu beiden Seiten erhalten waren. Alleine dieses Tor war so sehenswert wie ein ganzer Tempel andernorts.

Die Brücke und Aussenmauer von Angkor Wat

Die Brücke und Aussenmauer von Angkor Wat

Von da aus führte mich die aus groben Steinen bestehende Strasse weiter gerade aus, an zwei Bibliotheken vorbei, eine links, eine rechts und vorbei an zwei viereckigen Wasserbecken. An einem davon hatte ich am ersten Tag den Sonnenaufgang fotografiert, weiter war ich am ersten Tag nicht vorgedrungen. Irgendwann mündet die Strasse in den eigentlichen Gebäudekomplex Angkor Wats. Ich bog gleich ab und lief in einer Gallerie einmal um den gesamten Tempel herum. Entlang der Innenwand waren Elefanten und Kriegern und Fabelwesen eingemeisselt.

Verzierungen in der äusseren Galerie

Verzierungen in der äusseren Galerie

Als ich meine Runde abgeschlossen hatte drang ich weiter ins Innere vor. Es gab eine weitere Gallerie die ein weiteres Mal einmal um den Tempel führte, was ich aber nicht extra ablief, da ich keine Verzierungen fand. Weiter ging es mit einer riesigen Wiese, so gross das in den Ecken zwei weitere hohe, freistehende Bibliotheksgebäude Platz fanden.

Eine der Bibliotheken

Eine der Bibliotheken

Eine Treppe führte mich weiter hoch, wo ich einen weiten Hof mit vier grossen Schwimmbecken fand.

Einer der Pools im Hof

Einer der Pools im Hof

Über eine weitere Treppe gelang ich zur nächsten Etage, wo nochmal zwei Bibliotheken standen. Und Touristen standen da auch, in einer Reihe, wartend. Kurz nach ihrer Entdeckung fand ich heraus dass für den obersten Bereich namens Bakan nur 100 Gäste auf einmal erlaubt waren. Ich stand also an, jedoch nur 10 Minuten, dann gings los. Oben angekommen fand ich eine weitere kleine Gallerie, von wo aus ich eine perfekte Aussicht bis zum oben genannten Tor und darüber hinaus hatte.

Die Aussicht vom Bakon

Die Aussicht vom Bakan

Ganz im Zentrum erhob sich der riesige Turm, der höchste von ganz Angkor Wat.

Der höchste Turm von Angkor WatDer höchste Turm von Angkor Wat

Der höchste Turm von Angkor Wat

Später erkundete ich noch die gesamte Umgebung um das Hauptgebäude. Es erstreckt sich ein Wald rundherum, bis zu den Rändern der künstlichen Insel. Ich versuchte auch eine gute Position für den Sonnenuntergang zu finden, doch anders als vor dem Hauptgebäude von Angkor Wat gibt es dahinter keine Weiher oder ähnliches. Gleich hinter dem riesigen Bau beginnt einfach der Wald.

Angkor Wat im letzten Licht des Tages

Angkor Wat im letzten Licht des Tages

So konnte ich den Sonnenuntergang nur über dem Eingangstor beobachten, doch das macht nichts, Angkor Wat wird mir so oder so immer in Erinnerung bleiben.

Jetzt habe ich auch die letzten Bilder noch auf Flickr hochgeladen. 131 neue Fotos sind zum Angkor-Album dazugekommen, welches jetzt fast dreihundert Bilder enthält. Schau sie dir an!

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