Ich könnte schwören die Kakerlake, die heute Morgen ihre langen Fühler aus dem Abflussloch des Lavabos streckte hat mich angelächelt und „Willkommen auf den Philippinen!“ gesagt. Seit ich vor einer Woche von Puerto Princesa aufgebrochen bin war ich an drei komplett verschiedenen Orten: Ich war in der Grossstadt Cebu, dem winzigen Strandparadies Panglao und bin jetzt hier in der Kleinstadt Dumaguete angekommen.
Cebu City
Cebu war laut, riesengross und nichts schönes. Es gab ein paar Sehenswürdigkeiten aber nichts spektakuläres. Ich war drei Nächte da und während der ganzen Zeit war das Wetter mehr schlecht als Recht und wenn es in Cebu regnet verwandeln sich die Strassen in Flüsse.
Fort San Pedro
Die ehemalige spanische Festung war sehr gut erhalten, jedoch ziemlich klein. Als ich da war waren gerade Renovationsarbeiten im Gange, was man nicht überhören konnte. Man kann auf die Mauern steigen, wo man von Kanonen und anderen Artefakten erwartet wird. Auf dem Dach des Eingangsgebäudes hat man ausserdem einen super Ausblick über den vor dem Fort liegenden Park.
Taoist Temple
Etwas weiter im Landesinneren, mitten in einem ruhigen Quartier, befand sich dieser chinesische Tempel. Die mehrheitlich roten Gebäude enthalten Altare mit verschiedenen Statuen, die ich leider nicht Fotografieren durfte. Die grünen Dächer werde von farbigen Drachen verziert, der grösste Drache befindet sich jedoch beim oberen Eingang des Tempels auf einer Wiese. Anders als erwartet war der Taoist Temple überhaupt nicht touristisch. Es war ruhig und während meines gesamten Aufenthalts begegneten mir vielleicht zwanzig Leute.
Panglao
Ich bin zwiegespalten was Panglao betrifft. Einerseits ist da der wunderschöne weisse Sandstrand, das klare hellblaue Meerwasser und die super Atmosphäre mit den unzähligen kleinen und grossen Schiffen entlang dieses Strands, vor Allem bei Sonnenaufgang.
Andererseits ist Alona Beach, der Teil von Panglao wo ich war, (verhältnismässig) hoffnungslos überteuert und unglaublich unfreundlich gegenüber Backpacker. Wäsche waschen? Klar, Minimum 3 Kilo. Übernachten unter 20.- pro Nacht? Kaum möglich.
Ich blieb dann in einem Resort für 10.- pro Nacht, immer noch zu viel. Dass die Angestellte mir beim Check-In so lange einen Zettel unter die Nase hielt, wo draufstand dass sie bei Diebstahl nicht haften, bis ich mir sicher war bald ausgeraubt zu werden half auch nicht gerade. Die Ameisenkolonie vor der Tür meines Mini-Bungalows am letzten Morgen gab mir dann noch den Rest.
In den nächsten grösseren Ort Tagbilaran gelangte ich nur in einem kleinen, rostenden Bus, wo bei jeder Fahrt um die vierzig Leute reingestopft wurden. Aber das ist ziemlich normal für die Philippinen.
Chocolate Hills
Ich hatte ja so meine Befürchtungen, dass die weltberühmten Chocolate Hills nach dem Erdbeben 2013 nicht mehr so schön sein könnten wie auf den Bildern. Diese Zweifel stellten sich aber glücklicherweise als unberechtigt heraus als ich nach etwa zwei Stunden Fahrt die Chocolate Hills erreichte.
Die Hügel sahen genau so aus wie auf den Bildern: Grün, rundlich kegelförmig und zahlreich. Weil bis heute niemand genau weiss wie sie entstanden sind, ranken sich zahlreiche Legenden um die Hügel, welche fast alle Riesen enthalten: Zwei Riesen die sich mit Steinen bewarfen, ein Riese mit Liebeskummer, der die Landschaft mit Tränen übersähte oder ein Riese der für seine grosse Liebe schnell Gewicht verlieren musste sind nur ein paar Beispiele.
Dumaguete
Als ich auf den Philippinen ankam traf ich am Flughafen in Manila drei Däninnen, von welchen eine in Dumaguete lebte. Sie erzählte mir wie schön sie den Ort fände und wie viel man hier unternehmen könne. Dumaguete ist tatsächlich schön, jedoch ziemlich langweilig. Mein Hostel hat einige Touren im Angebot, jedoch haben die alle eine Mindestteilnehmerbegrenzung, die oft recht hoch angesetzt ist. So konnte ich leider nicht zu den Twin Lakes und zum Casaroro-Wasserfall, was eigentlich für heute geplant gewesen wäre. Wenigstens hat das Schnorcheln geklappt.
Schnorcheln
Morgens um Viertel vor Sieben wurden wir gebeten bereitzustehen. Bis wir dann alle unser Equipment hatten und endlich losfuhren war acht Uhr. Auf zwei vollgestopften Pick-Ups fuhren wir nach Dauin, einem winzigen Ort knapp eine Stunde von Dumaguete entfernt, wo auch schon unser Schiff auf uns wartete.
Das riesen Ding brachte uns auf direktem Weg zur Apo Island, unserem Ziel. Vor einem schönen Strand wurden wir dann rausgelassen. Einige gingen Tauchen, andere Schnorcheln. Das Meerwasser war kristallklar und oft nur etwa zwei bis fünf Meter tief, was einen ausgezeichneten Blick auf Korallenformationen, kleine Fische und ab und zu auch Schildkröten erlaubte. Nach etwa einer Stunde wurden wir zurück aufs Schiff gerufen, etwa einen Kilometer in eine Richtung gefahren und das ganze wurde wiederholt.
Insgesamt drei Mal für je etwa eine Stunde konnten wir die Unterwasserwelt erkunden, was mir dann auch genügt hat. Ich weiss nicht, wann ich das letzte mal drei Stunden an einem Tag im Wasser war…
Fotos Unterwasser konnte ich mangels wasserdichter Kamera leider keine schiessen. Was bleibt ist nur die Erinnerung und ein kräftiger Sonnenbrand am Rücken.
Wie immer gibt es mehr schöne Bilder auf Flickr.