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Puerto Princesa – Sauber, freundlich, sehenswert!

Ich war bereits seit vierundzwanzig Stunden wach als ich am Flughafen in Puerto Princesa ankam. Ich war müde, doch ich stellte mich darauf ein, mit dem Tricycle-Fahrer um den Preis der Fahrt zu verhandeln. Als er mir dann aber direkt einen überaus fairen Preis nannte (50 Pesos, 1 CHF für 3km) war ich positiv überrascht.

Das erste Hostel das ich ansteuerte war kürzlich abgebrannt, also liess ich mich zu meiner zweiten Wahl chauffieren. Auf den ersten Blick machte das Hostel einen einen etwas komischen Eindruck, wie immer bei einem neuen Ort, doch nach und nach lernte ich zuerst jemanden, dann einige und schliesslich fast Alle kennen und unternahm auch Dinge mit diesen neuen Freunden.

Den Rest des ersten Tages verbrachte ich damit meine unmittelbare Umgebung zu erkunden. Zuerst lief ich zum Baywalk, einem Quai der mit wunderschöner Aussicht bei Tag und einer Jahrmarkt-Stimmung und vielen kleinen Restaurants bei Nacht überzeugt.

Sieht ein wenig aus wie in der Schweiz

Sieht ein wenig aus wie in der Schweiz

Später ging ich zur lokalen, blauen Kirche. Ja, die Philippinen sind zum grössten Teil christlich und der Unterschied zu einem muslimischen Land wie Malaysia oder Indonesien sind schon deutlich zu spüren, zuallererst darin, dass nicht alle paar Stunden jemand mit einem Megafon rumschreit. Gleich neben der Kirche befand sich ein kleiner, ruhiger Park, perfekt für ein Nickerchen.

Die Kirche von Puerto Princesa

Die Kirche von Puerto Princesa

Der Underground River

Am nächsten Morgen wurde ich pünktlich um 07:30 Uhr von einem Van abgeholt. Acht Leute von derselben philippinischen Familie waren bereits im Van, keine Kinder. Scheinbar ist Palawan (die Insel worauf sich Puerto Princesa befindet) eine beliebte Feriendestination, auch für Einheimische.

Während der Fahrt auf kurvigen Strasse lernte ich die Familie etwas besser kennen und bekam so auch gleich einiges an philippinischer Kultur mit. Die Reiseführerin warnte uns schon mal, dass wir heute viel Geduld brauchen würden. Gut zwei Stunden später erreichten wir einen kleinen Hafen in Sabang, wo wir nach einiger Wartezeit auf motorisierte Langboote verfrachtet wurden.

Unser Fährman

Unser Fährman

Eine kurze Fahrt später erreichten wir dann endlich den Underground River, wo wir erneut warten durften. Irgendwann wurden wir dann doch noch auf ein Ruderboot verladen und die fünfundvierzig-Minuten-Tour begann. Es war stockfinster, nur eine Taschenlampe erleuchtete die Höhle, so konnte ich keine guten Fotos machen. Wir sahen unzählige Fledermäuse, Stalagmiten und Stalaktiten und andere Konstrukte.

Der Eingang des Underground Rivers

Der Eingang des Underground Rivers

Der Underground River wird als eines der neuen sieben Naturwunder bezeichnet, dem kann ich nicht wirklich zustimmen. Es war schön die Höhle zu besuchen und die Tatsache, dass man sie nur per Boot betreten kann macht sie zu etwas besonderem, doch gibt es sicher sieben andere Naturwunder auf dieser Welt, die diese Bezeichnung mehr verdient hätten. Es ist schlussendlich nur eine grosse Höhle.

Anschliessend zur Tour gab es ein gutes Mittagessen und wir wurden wieder zurück nach Puerto Princesa gefahren. Insgesamt sind wir fünf Stunden mit Van und Langboot gereist und haben etwa zwei Stunden gewartet, für eine 45min-Tour, naja.

Heisse Quellen und Gefängnisse

Am Tag darauf war nicht viel Los und ich hatte auch nichts vorbereitet, so ging ich nur mit einem anderen Reisenden vom Hostel zu einem kleinen Strand zum schwimmen und relaxen. Abends versammelte sich das ganze Hostel und wir gingen etwa zu zwanzigst in ein super Restaurant. Es wurden Geschichten ausgetauscht, gelacht und gegessen. Manchmal ist ein schöner Abend mit neuen Freunden viel besser als jede Sehenswürdigkeit. So lernte ich auch ein paar Leute kennen, mit denen ich am nächsten Tag die etwas weiter entfernte Region rund um Puerto Princesa erkundete.

Schönes Gefängnis, nicht?

Schönes Gefängnis, nicht?

Am Morgen mieteten wir Roller und fuhren zuerst zum Iwahig Prison, einem Gefängnis das mehr aussah wie ein Ressort. Die Häftlinge leben hier ziemlich frei und können sich auf dem riesigen Gebiet frei bewegen. Es gab ein Basketballfeld, einen Pool und sogar einen kleinen Laden. Alles sah sehr gepflegt aus. In einem alten Gebäude befand sich der Aufenthaltsraum dieser Häftlinge wo wir freundlich hineingebeten wurden. Wir fünf Touristen wurden mit einer Tanzaufführung begrüsst, danach konnten wir mit den Insassen reden und bekamen so mit, wie das Gefängnisleben da so war. Wir sprachen mit Mördern die lebenslänglich bekamen und mit Autodieben die vierzehn Jahre sassen. Die Geschichte waren zum Teil fürchterlich, doch schlussendlich waren das auch nur Menschen.

Die tanzen für alle Touristen

Die tanzen für alle Touristen

Nach dem Gefängis fuhren wir zu den heissen Quellen. Anders als die in Lombok waren diese heissen Quellen überdacht und mit Mauern in mehrere Pools unterteilt. Sie lagen total abgelegen mitten im Wald. Von der langen Rollerfahrt taten mir Beine und Hinterteil weh, da war das warme Wasser genau das Richtige.

Die heissen Quellen mitten im Wald

Die heissen Quellen mitten im Wald

Zum Schluss besuchten wir noch das Palawan Wildlife Rescue and Conservation Center,  eine Krokodilfarm. Für einen geringen Eintritt wurden wir fünfzehn Minuten durch die Anlage geführt. Es gab grosse und kleine Krokodile in viel zu kleinen Käfigen und Gehegen; Wie schon in Indonesien wurden die Tiere auch hier unter unwürdigen Bedingungen gehalten. Am Ende der Tour konnte man noch Fotos machen, wie man ein Krokodil hält. Den Echsen wurde das Maul zugebunden und sie wurden rumgereicht wie Spielzeuge.

Krokodil-Massenhaltung

Krokodil-Massenhaltung

Fazit

In Puerto Princesa halten sich die Leute an die Regeln. Die Fahrzeuge halten bei Rot, die Fussgänger gehen nur bei den Fussgängerstreifen über die Strasse und die Stadt ist sauber, denn es gibt eine Geldstrafe gegen Littering. Die Preise für Verkehrsmittel sind meist fair, was Verhandeln nur in geringem Masse nötig macht. Rund um Puerto Princesa gibt es haufenweise Sehenswürdigkeiten, ich habe in fünf Tagen nicht die Hälfte davon besucht.

All das macht Puerto Princesa zu einem sehenswerten und einfach zu bereisenden Ort. Die Stadt wird von vielen Reisenden, die ich getroffen habe nur als Durchgangsstation nach El Nido genutzt, einem kleinen Ort ganz im Norden der Insel. Wenigstens ein paar Tage sollte man hier aber schon verbringen, da Puerto Princesa auch sehr viel zu bieten hat.

Mehr Bilder gibts wie immer auf Flickr.

2 Kommentare

  • Marlis Camenzind sagt:

    Hallo Stefan, danke dir für den wie immer sehr spannenden Blog. Wir lesen alle mit sehr viel Interesse und sind in Gedanken bei dir. Die Philippinen und der Ort Princesa würde uns auch gefallen zu bereisen. Wir wünschen dir weiterhin eine schöne, spannende Reise.
    liebe Grüsse aus der auch schönen Schweiz…
    Marlis und Ruedi

    • Stefan sagt:

      Hoi Marlis & Ruedi

      Hier in den Philippinen ist leider Regenzeit, was viele Wolken und mindestens einmal pro Tag Regen bedeutet. Ist aber trotzdem ein sehr schönes Land und Puerto Princesa und ganz Palawan ganz besonders.

      Schön dass ihr immer noch mitlest!

      Grüsse aus Cebu City

      Stefan

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