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Cartagena – Von Burgen und Piraten

Nach einem langen Tag mit viel Anstehen kam ich endlich in Cartagena an und wollte mir gleich mal die Gelbfieber-Impfung holen. Die solle hier in Kolumbien an den Flughäfen gratis zu erhalten sein, hatte ich gehört. Der Typ da erzählte mir aber, dass ich sie da nicht bekommen könne, gab mir aber eine Adresse.Nach etwas Sucherei am nächsten Tag fand ich das Centro de Salud und wurde einmal quer durchs Gebäude gescheucht bevor ich in einem kleinen Raum ankam, wo bereits drei Leute warteten. Doch das ganze dauerte trotzdem nicht länger als fünf Minuten: Formular ausfüllen, Spritze rein, einmal drücken, Spritze raus und Tschüss! In Guatemala wollten die noch 200 Franken dafür!

Jedenfalls war ich froh, dass ich es hinter mir hatte und am nächsten Tag besuchte ich das Castillo de San Felipe. Die weitläufige Burg mit ihren hohen Mauern und düsteren Tunneln wurde 1585 gebaut nachdem die Stadt von Piraten überfallen worden war.

Castillo San Felipe von unten

Castillo San Felipe von unten

Generell hat Cartagena eine sehr interessante Geschichte. Die Stadt war eine der ersten Siedlungen der Spanier und diente lange Zeit als wichtiger Hafen für diese. Als solcher war Cartagena auch reich und wurde entsprechend oft von Piraten und den Engländern angegriffen, zum Beispiel vom berühmten Freibeuter und Weltumsegler Sir Francis Drake, der seinerseits ebenfalls ein sehr interessantes Leben geführt hat. Wegen all der Angriffe investierte Spanien enorme Summen in die Stadt was auch heute noch zu sehen ist, danach galt die Stadt fürs Erste als uneinnehmbar.

Düstere Tunnel

Düstere Tunnel

Gratis dazu gab es eine Aussicht über die Altstadt von Cartagena und das riesige Hotel-Quartier Bocagrande mit seinen Wolkenkratzern.

Bocagrande aus der Ferne

Bocagrande aus der Ferne

Bocagrande liegt direkt am warmen Karibischen Meer und hat einen langen Strand, den ich später auch noch besuchte.

Bocagrande

Bocagrande

Die Altstadt wird umringt von einer Mauer so breit, dass eine Strasse darauf gebaut werden könnte. Sie lässt sich in etwa zwei Stunden komplett ablaufen, was allerdings bei 33°C keine so gute Idee ist; Es gibt praktisch nirgends Schatten.

Kein Schatten auf der Mauer

Kein Schatten auf der Mauer

Was sich aber lohnt ist von da oben den Sonnenuntergang zu beobachten, auch wenn die Hauptstrasse gleich daneben ein wenig störte.

Sonnenuntergang auf der Mauer

Sonnenuntergang auf der Mauer

Im Innern der Altstadt gab es natürlich erstmal viele Kirchen zu sehen aber die zähle ich hier nicht schon wieder alle auf sonst glaubt Google Analytics noch das hier sei ein Bibelverein.

Stattdessen ein paar Ponies, viel besser!

Stattdessen ein paar Ponies, viel besser!

Was sie verband war sowieso viel interessanter zu erkunden: Die vielen, kleinen Gässchen, Plazas und Strässchen mit den kleinen Läden und Restaurants und Cafés. Und in Cartagena ist es nicht so wie in anderen Städten, wo einfach eine Strasse dazu erkoren wird, die Strasse zu sein, nein, es ist einfach der ganze Stadtteil so.

Irgendwo in Cartagena

Irgendwo in Cartagena

Und auch sonst war in der Altstadt von Cartagena einiges los: Es fahren wunderschöne Kutschen durch die Gässchen, hie und da sieht man einen Markt und in einem der Parks gibt es jeden Abends eine Trommel- und Tanzaufführung:

Schade nur, dass mich dann die Gelbfieber-Impfung irgendwann einholte: Nebeneffekte. Fieber und Gliederschmerzen. Und mein nächstes Unterfangen, eine fünftägige Wanderung zur Ciudad Perdida will ich lieber ohne Beschwerden antreten. Aber so schlimm war es nicht, Cartagena ist eine schöne Stadt, auch wenn ich mich ehrlich gesagt ein wenig frage wieso sie alle so genial finden. Aber das liegt wahrscheinlich einfach nur daran, dass ich die letzten drei Monate so viele Kolonialstädte gesehen habe, dass mein Gehirn das jetzt als Alltag registriert.

Alltag

Alltag

Und ziemlich teuer war es hier auch! Unter 10.- pro Nacht fand ich fast keine Unterkunft, für eine Mahlzeit zahlst du auch 7.- oder mehr. Ich vermisse Vietnam wo du mit einem Budget von 5.- pro Nacht und 2.- pro Mahlzeit gut durchkommst.

Naja, ich freue mich auf Medellin, da soll es ein wenig billiger und kühler sein.

Wie immer gibt es mehr Bilder in der schönen Galerie zu bewundern.

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