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Das Fenster

Jetzt sitze ich also hier in Singapur im Gemeinschaftsraum eines Hostel und schreibe meinen ersten Blogbeitrag auf meiner Reise, während ein Inder neben mir lautstark Kaffee schlürft und ein Chinese seine Hosen flickt. Die Frau, die mich ununterbrochen auf Malaysisch zugequatscht hat als würde ich alles verstehen ist mittlerweile verschwunden, dann kann ich ja anfangen. Pünktlich um 11:00 Uhr startete mein Flieger nach Katar. Alle Passagiere mit Aussenplätzen hatten Fenster, ich nicht. Stattdessen hatte ich eine weisse Wand. Wieso da ein Fenster fehlte, weiss ich nicht, aber es schien niemandem aufzufallen, also ignorierte ich es. Knapp sechs Stunden dauerte der erste Flug, die ich hauptsächlich mit Better Call Saoul schauen überbrückte. Irgendwann brachte ein top motivierter Flight Assistant noch das Mitagessen, das genauso schmeckte wie ich mir Flugzeug-Essen vorgestellt hatte.

Zuerst dachte ich da verkauft jemand Treppen...

Zuerst dachte ich da verkauft jemand Treppen…

Beim Zwischenstopp in Katar besorgte ich mir etwas Schokolade. Eigentlich wollte ich nur ein Mars, ich kam aber mit einem Mars und drei Tafeln KitKat, von denen ich zwei scheinbar bezahlt hatte, aus dem Geschäft. Wie, da bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich hatte sowieso hunger… Nach etwa einer Stunde ging es weiter. Ich ging zum angeschriebenen Gate, bekam ein Ticket und wurde angewiesen zu warten. Während der Wartezeit brabbelte jemand mehrmals per Lautsprecher in halbverständlichem Araberenglisch alle Wartenden voll. Zuerst dachte ich gehört zu haben, dass mein Flug um zwei Stunden verschoben wurde, doch scheinbar sprang nur ein anderer Flieger ein, weil meiner verspätet war oder sowas. Jedenfalls hatte ich nun, mit derselben Sitznummer (34A) ein Fenster und auch die restliche Ausstattung wirkte moderner.

Der Ersatzflieger

Der Ersatzflieger

Und das Fenster lohnte sich auch gleich: Beim Abflug hatte ich einen wunderschönen Blick über das nächtliche Doha mit Wolkenkratzern und allem. Eigentlich wollte ich während der zweiten Etappe mehr schlafen, da sie ja gute sieben Stunden dauerte, doch ich brachte es auf maximal eineinhalb Stunden. Ich konnte einfach nicht schlafen, sechs Stunden Zeitverschiebung, meine innere Uhr sagte mir es sei acht Uhr abends… Dann gab es um (gefühlte) 11 Uhr auch noch Dinner und dann war ich eh wieder wach. Irgendwann wurde auch noch ein Immigration-Zettel ausgeteilt, worauf freundlicherweise nochmal stand, dass Drogenbesitz in Singapur ab einer bestimmten Menge zur Todesstrafe führt. Zwei Filme und doch noch ein wenig Schlaf später begann der Anflug auf Singapur. Jetzt lohnte sich der Fensterplatz noch mehr, denn wir umkreisten Singapur zuerst in einem weiten Kreis, bevor wir landeten.

Anflug auf Singapur

Anflug auf Singapur

Dann waren wir endlich da. ENDLICH! Am Flughafen direkt angeschlossen war ein U-Bahn-Netz, von dem ich auch Gebrauch machte. Eine ebenso runzlige wie freundliche Alte half mir beim eigentlich nicht so komplizierten Ticketautomaten und schon fuhr ich quer durch Singapur. Bei meiner Haltestelle stieg ich aus und machte mich gleich daran eine Bleibe für die Nacht zu finden. Nach zweimaligem Verirren fand ich doch noch das Quartier in dem es einige Hostels gibt. Ich nahm das erstbeste, weil meine Füsse müde waren, mich die Temperatur langsam fertig machte und weil das auserkorene Hostel auch keinen schlechten Eindruck machte. Ich habe nur eine Nacht gebucht, mal schauen ob ich morgen umziehe. Auch hier habe ich ein Fenster, die Aussicht ist aber weniger atemberaubend.

Aussicht vom 1. Hostel

Aussicht vom 1. Hostel

Ich erkundete, nun nur noch mit kleinem Rucksack, ein wenig zu Fuss die Umgebung, was mich aber nicht wirklich umgehauen hat. Morgen besuche ich die Gardens by the Bay, darauf freue ich mich schon. Mittlerweile bin ich aber wieder in meinem Zimmer um die Fotos für den Beitrag vom Fotoapparat zu kopieren. Der kaffeeschlürfende Inder von vorhin ist auch anwesend und beginnt gerade damit, mir seine Lebensgeschichte zu erzählen, da müssen die Fotos wohl warten…

2 Kommentare

  • Marlis sagt:

    Hallo lieber Stefan
    Das tönt ja schon ein wenig nach Abenteuer. Du wirst sicher noch viel Schönes entdecken auf deiner grossen Reise. Ich wünsche dir weiterhin viele spannende Erlebnisse, ich bin in Gedanken bei dir.Bei uns hat es heute seit langem wieder mal geregnet, was schon fast eine Wohltat war nach der langen Hitzeperiode.Aber morgen wird es hier wieder schön und heiss werden.
    Ich wünsche dir eine schöne Weiter-Reise.
    liebe Grüsse
    Marlis

    • Stefan sagt:

      Hoi Marlis

      Hier hats heute auch geregnet, etwa zwei Minuten, und etwa eine halbe Stunde später war es wieder genauso heiss wie vorher und auch schon wieder trocken. Ein Beitrag über Singapur folgt bald, du darfst also gespannt sein! 🙂

      Liebe Grüsse
      Stefan

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