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Halong Bay, irgendwie…

Die letzten drei, vier Wochen reiste ich von Süden nach Norden durch Vietnam und jedes Mal, wenn ich jemandem begegnete, der in entgegengesetzter Richtung reiste, fragte ich diese Person wie es denn im Norden so war. Jeder, absolut jeder berichtete mir wie schön die Halong-Bucht doch sei und dass ich da unbedingt hin müsse. Dass ich da hin wollte wusste ich natürlich selber gut genug, schliesslich ist Halong Bay weltberühmt und das musste ich doch unbedingt sehen!

Die Halong Bay

Die Halong Bay

Als wir, ich und Manuel, mein philippinischer Freund, nach einer vierstündigen Busfahrt im Hafen von Halong ankamen waren wir zuerst positiv überrascht, denn wir wurden zügig auf unserem Schiff einquartiert und der zugewiesene Raum war besser als so manch ein Hostel, in welchem ich die letzten paar Monate so war.

Unser Raum auf dem schönen aber kleinen Schiff

Unser Raum auf dem schönen aber kleinen Schiff

Das Wetter spielte auch perfekt mit: Der Nebel hatte sich noch während der Busfahrt verzogen und nur noch ein paar halbdurchsichtige Wölkchen waren am blauen Himmel zu sehen.

Unser Boot war nicht das Einzige

Unser Boot war nicht das Einzige

Während das Schiff mit den etwa fünfzehn Gästen drauf langsam in Richtung der vielen Inseln aufbrach gab es Mittagessen, genauer gesagt Fisch und Hühnchen und Kartoffeln und Reis, Gemüse und Salat und Frühlingsrollen und so weiter. Die Frühlingsrollen waren entsetzlich, der Rest war gut.

Am frühen Nachmittags genoss ich auf dem Deck, wo ein paar harte Liegestühle bereitgestellt wurden die Szenerie der vorbeiziehenden Steinformationen, die imposant aus dem Wasser aufragten und ich bemerkte bald, dass ich ganz Ähnliches schon gesehen hatte, zuletzt in Krabi, davor in Coron und El Nido und auch rund um Langkawi.

Einfach mal chillen

Einfach mal chillen

Später landeten wir an einem mickrigen Strand, wo wir Kajak fahren konnten. Es gab nicht sonderlich viel zu sehen, war aber für mich dennoch das Highlight der gesamten Tour. Eine halbe Stunde später war der Spass aber leider auch schon wieder vorbei, denn wir mussten ja unbedingt noch die Perlenfarm besichtigen gehen, damit die Crew ihre Provision bekam.

Kajakfahren, 30min

Kajakfahren, 30min

Zurück auf dem Schiff gab es ein Abendessen, das dem Mittagessen sehr glich. Danach konnten wir zwischen zwei Aktivitäten wählen: Karaoke und Tintenfischfischen. Während die Tintenfischfischer den ganzen Abend nichts fingen sass ich vor der Karaokemaschine und hörte Manuel zu. Da Manuel ein begeisterter Sänger ist, ich jedoch nicht und generell nur Lieder gesungen wurden die dreimal so alt waren wie ich wurde mir bald langweilig, was ich aber natürlich nicht zeigen konte. Immer schön begeistert klatschen!

Manuel, der Karaokesänger

Manuel, der Karaokesänger

Am nächsten Morgen begrüsste uns dichter Nebel, der sich erst Mittags ganz verzog, als wir bereits wieder an Land waren. Es gab ein beinahe inexistentes Morgenessen bevor wir zur ersten und letzten Attraktion des Tages aufbrachen. Mit etwa zwanzig weiteren Bootsladungen an Touristen erkundeten wir eine kleine, fälschlicherweise „Amazing Cave“ genannte Höhle. Die Höhle war recht gross… das war es dann aber auch. Am anderen Ende gab es einen kleinen Aussichtspunkt wo man fünf Minuten anstehen durfte um ein Foto schiessen zu können.

Keine überragende Aussicht

Keine überragende Aussicht

Zurück auf dem Schiff gab es noch einen „Kochkurs“, wohl den kürzesten der Welt. In kaum zwei Minuten wurden wir unterrichtet, wie man die scheusslichen Frühlingsrollen vom Vortag zusammenbastelt, was wir dann auch an zwei Exemplaren probieren konnten. Das wars. War wohl eher, damit die Crew nicht alles selber machen muss.

Um 10:30 Uhr (???) gab es noch ein Mittagessen (inkl. Frühlingsrollen), dann kamen wir auch schon wieder beim Hafen an, von wo aus wir aufgebrochen sind.

Der Hafen in Halong

Der Hafen in Halong

Naja. Ich kann nicht sagen, dass die Halong-Buch nicht schön war, nicht einmal, dass sie mir nicht gefallen hätte. Aber: Ich habe mehr erwartet. Manch einer hätte die Tour „ruhig und entspannend“ genannt, ich fand es ehrlich gesagt recht langweilig. Häufig waren wir einfach auf dem Boot „gefangen“ und niemand wusste genau, was er mit sich anfangen sollte. Dazu kam, dass die Attraktionen und Aktivitäten schlicht ein Witz waren.

Was ich so gehört habe bieten fast alle Organisationen genau dieses Programm an, was ich sehr schade finde, denn in der wirklich schönen Natur könnte man so viel mehr machen. Ich würde die Halong Bay trotzdem empfehlen, doch erwarte nicht zuviel. Die Bucht hat wunderschöne Natur, aber das war es dann auch.

Viel spannender: Die Umgebung von Ninh Binh

Viel spannender: Die Umgebung von Ninh Binh

Wie üblich sind weitere Bilder zu diesem Post in der Galerie zu finden. Wir haben auch die Umgebung von Ninh Binh erkundet, wo wir eine wunderschöne Paddelbootsfahrt erleben durften. Der Tagesausflug zum „Halong Bay an Land“ hat aber leider nicht für einen ganzen Beitrag gereicht, die Bilder möchte ich dir aber trotzdem nicht vorenthalten: Hier geht es zu den Bildern von Ninh Binh!

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