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Mein mexikanisches Abenteuer in Oaxaca

Oaxaca (Ausgesprochen Oachagha) ist wie San Cristóbal de las Casas, nur grösser, wärmer, lebendiger und es gibt mehr zu tun. Und in Oaxaca ist immer, immer was los.

Sei das eine traditionelle Tanzvorführung gleich neben einer der tausend Kirchen von Oaxaca…

Tanzende Mexikanerinnen in Oaxaca

Tanzende Mexikanerinnen in Oaxaca

…oder ein Umzug ohne bestimmten Grund quer durch die Stadt…

Ein Umzug durch Oaxaca

Ein Umzug durch Oaxaca

… oder ein Orchester im Park…

Ein Orchester im Park

Ein Orchester im Park

… oder wenn man nicht so auf Klassik steht vielleicht etwas traditionelle Marimba-Musik mit Saxophon dazu?

Marimba und Saxophon

Marimba und Saxophon

Und auch Nachts spielt ab und zu mal eine Band, einfach so.

Eine Band rockt Oaxaca

Eine Band rockt Oaxaca

Und all das war innerhalb von sieben Tagen und nicht wirklich geplant. Ich kam bei diesen Orten nur gerade vorbei und dann ist da einfach mal ein Konzert. Klasse!

Aber auch rund um Oaxaca herrscht kein Mangel an Aktivitäten. Gleich ausserhalb der Stadt auf einem Hügel liegt Monte Albán

Monte Albán die Zapoteken-Hauptstadt

Monte Albán die Zapoteken-Hauptstadt

, eine Ruinenstadt die zur Abwechslung mal nicht von den Mayas erbaut wurde sondern von den Zapoteken. Die Ruinen sind vor allem das: Ruinen. Obwohl definitiv viel restauriert wurde ist ausser gigantischen Schutthaufen leider nicht mehr viel zu erkennen. Dafür gibt es eine wunderschöne Aussicht über ganz Oaxaca und erst da wurde mir richtig bewusst wie gross Oaxaca eigentlich ist.

Aussicht über Oaxaca

Aussicht über Oaxaca

Doch mein eigentliches Oaxaca-Abenteuer spielte sich auf dem Highway 190 ab, einer breiten Strasse, die gen Westen aus der Stadt hinausführt.

Es begann alles mit der Annahme, dass ich diesen einen Ausflug doch sicher auch ohne Tour machen könnte und ganz bestimmt auch billiger als die 250 Pesos (CHF 14.-) welche weder Verpflegung noch Eintritte beinhalteten. Also lief ich eines schönen Morgens die zwei Kilometer zum lokalen Colectivo-Bahnhof wo ich einen Bus fand der mich für 7 Pesos zu El Tule fuhr.

Kolonialgebäude neben El Tule

Kolonialgebäude neben El Tule

El Tule ist ein Baum. Ein sehr grosser Baum. Angeblich der Baum mit dem wuchtigsten Stamm der Welt. Der Baum steht in einem kleinen Gärtchen vor einer Kirche (wie könnte es auch anders sein in Mexiko) und kostete mich 10 Pesos, die es echt wert waren.

Ein riesiger Baum

Ein riesiger Baum

Weiter ging es mit einem Colectivo, welches mich für 25 Pesos nach Yagul brachte, was zwar recht teuer war aber ich war alleine, was eigentlich heisst, dass das ein Taxi war, also wars verhältnismässig doch wieder billig. Dafür wurde ich auch etwa zwei Kilometer von Yagul entfernt am Rande der Hauptstrasse rausgekickt. Doch das machte mir nichts aus, denn es war (noch) nicht besonders heiss und die Landschaft war atemberaubend.

Die Strasse nach Yagul

Die Strasse nach Yagul

Als ich dann endlich bei den Ruinen von Yagul ankam war ich etwas enttäuscht, viel zu sehen gab es ja nicht.

Die Ruinen von Yagul

Die Ruinen von Yagul

Doch das wurde perfekt kompensiert als ich höher den Hügel hinaufstieg und eine Rundum-Aussicht über die gesamte Region geliefert bekam.

Die Aussicht vom Hügel bei Yagul

Die Aussicht vom Hügel bei Yagul

Anschliessend lief ich die 2km zurück zur Hauptstrasse, was diesmal um einiges weniger spannend aber kein bisschen weniger schön war. Ich winkte einem weiteren Colectivo zu und quetschte mich zu den sechs Männern, die sich bereits darin befanden.

Zwanzig Minuten später wurde ich in Mitla rausgeschmissen und der Fahrer verlangte 10 Pesos (wir sind bei 42 Pesos).

Mitla

Mitla

Doch da nahm mein Glück auch schon rapide ab. Erneut ging es etwa einen Kilometer einen Hügel hinauf durch, zwar nicht besonders steil, doch diesmal war ziemlich heiss. Die Ruinen von Mitla waren dann etwas enttäuschend und eine Aussicht gab es dieses Mal auch nicht.

Die Kirche auf den Ruinen von Mitla

Die Kirche auf den Ruinen von Mitla

Als die Spanier vor ein paar hundert Jahren hier ankamen zerstörten sie die Stätte und benutzten die Steine um eine Kirche zu bauen. Genial.

Ich lief den Kilometer wieder runter zur Hauptstrasse wo es eigentlich auch ein Colectivo gäbe, welches Leute für 40 Pesos den ganzen Weg bis nach Hierve el Agua fährt.

Aber nicht für mich.

Zwar stand da so ein Typ der jedem lauthals „Hierve el Agua“ zuschrie und zu dem ging ich auch, doch er bekam das Colectivo nicht voll (nur 2 von 7 benötigten Leuten waren da) also wurde die Operation abgeblasen. Stattdessen empfahl er mir ein Taxi zu nehmen – für 250 Pesos. Für das Geld hätte ich mir gleich die Tour buchen können.

Tuk-Tuk in Mitla

Tuk-Tuk in Mitla

Ich schaute mich nach einer anderen Option um und sah so einen bekifften Tuk-Tuk-Fahrer, der mir erzählte er könne mich für 5 Pesos nach Xaagá fahren. Ich schaute auf meine Karte und sah dass das etwa die halbe Distanz nah Hierve el Agua war. Da würde ich sicher ein Colectivo oder so finden, dachte ich mir. Also stimmte ich zu und er fuhr mich da hin.

Xaagá

Xaagá

Bevor ich mich zweimal umdrehen konnte war der Tuk-Tuk-Fahrer auch schon wieder davongetuckert. Ich schaute mich um. Der Wind wehte mir Staub in die Augen. Da war ich also. In Xaagá, dem gottverlassensten Ort den ich je gesehen habe. Da gab es überhaupt nichts. So richtig gar nichts. Nicht mal Autos. Jedenfalls keine denen ich zutraute sich noch zu bewegen. Und Colectivos schon gar nicht. Nicht mal ein Tuk-Tuk, welches mich zurück nach Mitla hätte bringen können.

Fuck.

Ich schaute erneut auf die Karte um zu sehen wie weit weg Mitla war. 4km. Vamos!

Die Strasse zurück nach Mitla

Die Strasse zurück nach Mitla

Ich lief der Strasse nach zurück die ich gekommen war. Jetzt war es so richtig heiss. Bäume gab es keine. Die Luft flimmerte über dem Asphalt. Ich bemerkte wie sich der Sonnenbrand auf meinem Nacken verschlimmerte, Sonnencreme hatte ich natürlich vergessen. Aber ich hatte ja auch nicht erwartet 4km durch die Wüste zu laufen.

Irgendwann kam ich dann wieder in Mitla an, da war es schon drei und meine letzte Hoffnung an diesem Tag nach Hierve el Agua zu kommen lösten sich ich Luft auf. Also nahm ich den nächstbesten Bus zurück nach Oaxaca, der kostete mich nur 18 Pesos.

Zurück in Oaxaca

Zurück in Oaxaca

Abends recherchierte ich noch im Internet und fand heraus, dass die Colectivos nach Hierve el Agua nicht über Xaga fahren weil die Strasse zu gefährlich sei. Aber ich fand auch heraus, dass dieses Colectivo in Mitla der einzige Weg sei um dahinzukommen, wenn man Taxis und Tours mal ausschliesst.

Also machte ich mich am nächsten Morgen erneut auf den Weg nach Mitla, erneut mit dem 18-Pesos-Bus doch dieses Mal hatte ich Glück und innerhalb von ein paar Minuten waren die sieben Touristen versammelt und es ging los.

Natürlich über Xaagá.

Gefährlich war es aber nicht wirklich, ich kann aber natürlich nicht mit der anderen Strasse vergleichen. Der steile Weg den Berg hinauf bestand jedoch nur aus staubigem Dreck und der Pick-Up hatte Mühe da hoch zu kommen.

Endlich in Hierve el Agua angekommen

Endlich in Hierve el Agua angekommen

Endlich in Hierve el Agua angekommen wurde ich nicht enttäuscht. Es gab verschiedene kleine und grosse Becken mit eiskaltem Wasser, worin auch ein paar Gestörte badeten. Es windete wie gestört aber kalt war es nicht.

Eines der Becken

Eines der Becken

Etwas von den Wasserbecken entfernt gab es noch sowas wie einenen riesigen Wasserfall – nur ohne das Wasser. Es war eine etwa dreissig Meter hohe Steinformation die aussah wie ein eingefrorener Wasserfall. Ziemlich eindrücklich.

Der "Wasserfall"

Der „Wasserfall“

Doch was die meisten Touristen dummerweise nicht taten, war einmal unten durch die Ebene zu wandern um den Wasserfall von unten zu betrachten. Von da aus sah er nämlich noch viel spektakulärer aus.

Der "Wasserfall" von unten

Der „Wasserfall“ von unten

Der Colectivo-Typ fuhr uns auf derselben Strecke auch wieder zurück und ab Mitla fuhr dann wieder der 18-Pesos-Bus. Insgesamt bezahlte ich 181 Pesos und so war der Ausflug doch viel abernteuerlicher als mit einer Tour.

Weitere schöne Bilder von Oaxaca gibt es wie üblich in der Bildergalerie.

P.S. Vor ein paar Wochen habe ich einen Beitrag verfasst mit dem schönen Namen „Die schönsten Ruinen von Mexiko – Teil 1“. Einen zweiten Teil wird es allerdings nicht geben, die restlichen Ruinen die ich in Mexiko besucht habe sind in diesem Beitrag zusammengefasst.

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