Home | Länder | Kolumbien | Nachdenklich in Medellín

Nachdenklich in Medellín

Medellin, ach Medellin, was soll ich nur darüber erzählen? Die Stadt ist ganz schön, keine Frage, und es hat schon seine Gründe warum ich jetzt drei Wochen hier war. Aber so viel habe ich dann in dieser Zeit auch wieder nicht gemacht; Ich habe entweder wie besessen programmiert oder war krank.

Poblado, ein Stadtteil von Medellín

Poblado, ein Stadtteil von Medellín

Naja ein paar Sachen habe ich dann doch gemacht. Zum Beispiel war ich im Botanischen Garten, der war ganz nett und ein Teil der kunstvoll „Orchideorama“ genannt wird, verfügt über eine kunstvolle Überdachung aus Holz, die mich ein bisschen an die Gardens by the Bay in Singapur erinnerten.

Das Orchideorama

Das Orchideorama

Danach war ich noch im Planetarium gleich nebendran. Die Show war in Spanisch und mit so vielen Fremdwörtern über das Universum & Co. verstand ich nur die Hälfte, doch ich kann mich nicht erinnern jemals in einem Planetarium gewesen zu sein und fand es ganz schön.

Worum es da wohl gerade geht?

Worum es da wohl gerade geht?

Als letztes an diesem ersten Tag, an dem ich Lust hatte etwas zu unternehmen besuchte ich noch „Parque Explora“. Das Museum erinnerte mich ein bisschen ans Technorama in Winterthur, es gab aber auch ein Aquarium…

Ein "Paletten-Doktorfisch" im Aquarium

Ein „Paletten-Doktorfisch“ im Aquarium

…und ein Amphibienhaus mit Kakerlaken

Ja die sind echt

Ja die sind echt

Ein paar Tage später besuchte ich noch eine der Seilbahnen von Medellín. Medellín hat eine super Metro, die Hauptlinie führt direkt am Fluss entlang. Das coole daran ist, dass man damit für ca. 70 Rappen überall hinfahren kann, egal wie viele Stationen, und das beinhaltet auch die Seilbahnen.

Die Seilbahn über San Javier

Die Seilbahn über San Javier

Theoretisch kannst du also von der Station Poblado, wo ich residierte, einmal mit Umsteigen quer durch die Stadt bis nach San Javier fahren, die Seilbahn hoch- und wieder runter fahren und die Metro zurück nach Poblado nehmen. Das dauert schätzungsweise eine Stunde und kostet 70 Rappen.

Super Metro in Medellín

Super Metro in Medellín

Das habe ich so mehr oder weniger auch gemacht, bin aber in San Javier noch ausgestiegen um mich da mal umzuschauen, dann hats halt CHF 1.40 gekostet. Ganz in der Nähe von San Javier liegt die ehemals berüchtigte Comuna 13, wo vor 30 Jahren noch blutige Kleinkriege zwischen Drogenbanden ausgetragen wurden.

Weil ich nicht wirklich geplant da hin ging und „Communa 13“ nicht nur eine Strasse oder so sondern ein ganzer Stadtteil ist verlief ich mich da ein wenig und fand weder die farbigen Häuser noch die Rolltreppe, doch es war trotzdem und vielleicht gerade deshalb sehr interessant mal einen etwas anderen Teil von Medellín zu sehen, wo du nicht täglich 200 Touristen zu sehen bekommst.

Irgendwo in der Nähe von San Javier

Irgendwo in der Nähe von San Javier

Tja und das wars, mein Touristenprogramm für drei Wochen, schön kompakt in zwei Tagen.

Die ersten zehn Tage lag ich mehr oder weniger flach im Bett, ich nehme an das war eine Lebensmittelvergiftung oder sonst sowas hässliches. Zum Glück hatte ich ein sehr schönes, ruhiges Hostel mit grossem Garten und den besten und billigsten Restaurants gleich vor der Haustür.

Den Rest der Tage hockte ich jeweils 8-13 Stunden am Notebook und programmierte das und das und das und das und noch ein paar andere Dinge und zwei etwas grössere Projekte, die ich dann hier auf dem Blog ankündigen werde wenn (falls) sie fertig werden.

Wieso? Weils Spass macht und weil ich langsam müde werde. Nicht vom Reisen an sich, das liebe ich wie eh und je, sondern vom ganzen Touristenkram. Als ich auf diese Reise aufbrach war ich überzeugt dass ich Routinen hasse. Jetzt merke ich dass ein wenig Routine gar nicht so schlecht ist, solange sie nicht jahrelang anhält.

Ich denke mein perfekter Lifestyle im Moment wäre drei Monate an einem Ort zu bleiben, dann einen Monat reisen wie bisher und dann wieder drei Monate an einem neuen Ort bleiben, dann wiederholen. Doch ich habe noch so viel auf dem Plan. Und es ist ja nicht so als wollte ich all diese Orte nicht sehen, nur halt um einiges langsamer als bisher.

Ganz langsam...

Ganz langsam…

Und dann wären wir wieder zurück beim Programmieren. Wenn ich einen Job fände den ich von meinem Notebook aus von überall auf der Welt machen könnte, wären auf einen Schlag alle diese „Probleme“ gelöst:

  • Ich könnte so langsam Reisen wie ich will, da mein Bankkonto keinen Sturzflug mehr hinlegen würde.
  • In der Zeit, in der ich nicht Reise hätte ich auch gleich was zu tun was mir Spass macht.
  • Meine Reise würde nicht zwingend Ende Jahr enden.

Also. Die nächsten paar Monate bis ich (möglicherweise) wieder zu Hause bin werde ich mich neben dem Reisen auch aufs Programmieren konzentrieren.

Vielleicht ergibt sich ja was. Vielleicht…

Fürs erste gibt es aber neue Bilder in der Galerie.

Schreibe einen Kommentar