Home | Länder | Peru | Reisealltag in Lima

Reisealltag in Lima

Mein erster Eindruck von Lima war laut, dreckig und eng aber auch freundlich. Wie immer verzichtete ich bereitwillig auf den Service der netten Herren die mir am Flughafen zu hunderten „Taxi“ zuriefen und machte lieber Gebrauch vom lokalen Busnetzwerk, was nur ein zwanzigstel kostete und und kulturell viel spannender war.

Verkehr in Lima

Verkehr in Lima

Mit viel zu vielen Einheimischen in einem viel zu kleinen umgebauten VW-Bus durch die Stadt zu tuckern war also mein erstes Erlebnis in Lima. Als ich dann schliesslich in der Nähe von Miraflores rausgeworfen wurde war neun Uhr Abends. Ich hatte mein Hostel bereits gebucht, doch musste ich es trotzdem noch suchen. Ich kam an einem Park vorbei, wo scheinbar jemand mit seinen hundert Katzen spazieren ging. Später stellte sich heraus, dass die Katzen in dem Park leben und niemandem gehören. Da kannst du dich einfach auf eine Bank setzen, ein spannendes Buch lesen und früher oder später hüpft dir eine erstaunlich saubere Katze auf den Schoss, gefällt mir.

Miau

Miau

Ich fand also mein Hostel und ging schlafen. Am nächsten Morgen stellte ich fest, dass ich wieder mal beim letzten frischen T-Shirt angelangt war, also mal waschen sollte. Da überlegte ich mir aber, dass mir letztens beim Wäschen ein T-Shirt geklaut wurde und die anderen fünf nach einem Jahr ziemlich hinüber waren. Also ging ich einkaufen. Ein anderer Hostelbewohner zeigte mir den billigsten Laden des Quartiers wo einfach alle Kleider auf verschiedene Haufen mit verschiedenen Preisschildern geworfen wurden. Zwanzig Minuten später war ich 20 Franken ärmer und vier T-Shirts reicher und waschen musste ich auch nicht mehr.

Die Küste von Lima bei Miraflores

Die Küste von Lima bei Miraflores

Am Nachmittag ging ich an die Küste, die nur fünf Minuten von meinem Hostel entfernt lag. Entlang der Küste von Miraflores wurde ein schöner Park erbaut, oder eigentlich eine ganze Reihe kleinerer Parks welche auch verschiedene Tennisplätze, Spielplätze, überteuerte Cafés, viele Hunde und einen Leuchtturm beinhalteten.

Der Leuchtturm von Lima

Der Leuchtturm von Lima

Fünfzig Meter tiefer konnte ich Surfer zu hunderten im bei 17°C Lufttemperatur sicher eisigen Wasser schwimmen sehen. Na dann viel Spass.

Später schickte ich noch einen Brief an meine Versicherung, mit so einem Couvert das man noch richtig ablecken muss wie vor 20 Jahren. Der Brief kostete mich jetzt auch nur noch umgerechnet sieben Franken und nicht mehr sechzig wie in Kolumbien.

Du hast vielleicht schon bemerkt dass alle Bilder, die ich von Lima habe total grau und nicht wirklich gut sind. Das liegt daran, dass Lima von Juni bis zum September durchschnittlich nur etwas mehr als eine Stunde Sonne pro Tag abkriegt. Geregnet hat es nie aber es herrschte immer dieses Wetter wo man sich Morgens gerne nochmal im Bett umdreht. Hier auf der südlichen Hemisphäre ist halt Winter im Moment. Wieso ich im Winter nach Peru gehe? Weil das Klima in den Bergen, wo die meisten Attraktionen von Peru liegen, genau umgekehrt ist: In Huaraz zum Beispiel gibt es Dezember bis Februar nicht wirklich viel Sonne, dafür Mai bis August, jetzt, umso mehr. Kalt ist es da oben aber trotzdem, vor allem in der Nacht, aber was erwartest du auf 3100 Metern über dem Meer?

Noch viel höher über dem Meer

Noch viel höher über dem Meer

Wie auch immer, nach Huaraz werde ich wohl nochmal 1-3 Nächte in Lima verbringen, am 28. Juli ist nämlich Unabhängigkeitstag (Fiestas Patrias) in Peru. Jetzt freue ich mich aber erstmal Limas depressive Wetter hinter mir zu lassen, endlich in die Berge zu kommen und ein paar Lamas zu sehen. Lima hat ja keine, sonst hätte ich den Beitrag „Limas Lamas“ genannt.

Eine Galerie gibt es diesmal nicht, das waren nämlich schon alle Bilder von Lima. Vielleicht füge ich nach dem 28. noch eine hinzu.

Schreibe einen Kommentar